Tauwasser

Als Tauwasser oder Kondenswasser bezeichnet man das Wasser, das sich an einer kühlen Oberfläche niederschlägt, sobald wasserdampfhaltige Luft dort unterhalb des Taupunktes abgekühlt wird.

Den Effekt können Sie beobachten, wenn Sie im Sommer eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nehmen und auf den Küchentisch stellen.  Was passiert?  Die ca. 8 Grad Celsius kalte Flasche wird von der warmen Umgebungsluft umströmt.  Diese enthält – sagen wir – 80% relative Luftfeuchtigkeit.  Nun gelangt diese warme Luft an die kalte Flasche und kühlt sich dort ab.  Kalte Luft kann aber weniger Feuchtigkeit aufnehmen; die relative Luftfeuchtigkeit steigt also.  Irgendwann erreicht Sie 100%, die Luft ist also mit Wasserdampf gesättigt.  Sinkt die Temperatur weiter, so kann die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen und es bilden sich Tropfen.  Diese sehen wir dann als Kondensat auf der Flasche.

Kondenswasser in Bauteilen

Der gleiche Effekt kann auftreten, wenn wir feuchte Luft in unseren Wohnräumen erzeugen und diese Feuchtigkeit dann in kalte Bereiche unserer Häuser gelangt.  Wie aber kann das passieren?

Hauptsächlich haben wir in unseren Wöhnhäusern drei Bereiche, in denen wir Feuchtigkeit erzeugen:

  • Badezimmer (Duschen und Baden)
  • Schlafzimmer (Luftfeuchtigkeit aus der Atemluft während des Schlafs)
  • Küche (Kochen)

Außerdem kann es noch weitere Quellen für Feuchtigkeit geben wie z.B. Pflanzen.

Grundsätzlich lässt sich diese Feuchtigkeit problemlos durch korrektes Lüften durch die Fenster nach außen transportieren.  Dennoch verbleibt ein gewisser Teil an Feuchtigkeit, der in die Bauteile unsere Häuser – also z.B. die Wand- oder Dachkonstruktion – gelangen kann.  Dort kann folgendes passieren:

Sagen wir, dass wir in unserer Dachgeschosswohnung 20 Grad warme Luft haben.  Außen herrscht eine Temperatur von nur 5 Grad.  Unser Dach bildet die Grenze zwischen diesen Temperaturunterschieden.  Das bedeutet, dass also innerhalb unseres Dachaufbaus ein Temperaturgefälle herrscht: innen 20, außen 5 Grad.  Dazwischen fällt die Temperatur ab, je weiter wir nach außen wandern.  An irgendeiner Stelle inmitten unserer Dachkonstruktion herrscht also eine Temperatur, an der die Luftfeuchtigkeit unserer Raumluft zu kondensieren beginnt – so wie bei der Flasche aus dem Kühlschrank.  Es tritt also Tauwasser aus und durchfeuchtet unsere Konstruktion.

Die Folgen können verschiedene sein:

  • Es bilden sich Schimmel oder Schwämme
  • Eine durchfeuchtete Dämmung verliert Ihre Dämmwirkung
  • Bauteile aus Holz können faulen und Ihre tragende Wirkung verlieren.

Genau diesen Effekt verhindert die Dampfbremse: sie sorgt dafür, dass die Raumluft eben gerade nicht in die Konstruktion gelangen kann.  So bleibt die von uns erzeugte Feuchtigkeit im Raum und kann durch die Fenster weggelüftet werden – so wie es sein soll!